„Die Kurve kratzen“




Das Sprichwort des Monats Januar 2024:

„Trübsal blasen“



Das Sprichwort des Monats Dezember 2023:

„Den Nagel auf den Kopf treffen“

Mit dieser Redensart wird derjenige gelobt, der durch eine klare und präzise Wortwahl eine Aussage macht, die den Kern eines Sachverhalts oder eines Vorgangs trifft. Man könnte nun meinen, dass das das Entstehen der Redensart etwas mit den Berufen des Zimmermanns oder des Tischlers zu tun hat. Bei beiden Berufen sollte es ja eine Selbstverständlichkeit sein, dass der Nagel auf den Kopf getroffen wird. Aber aus diesen Berufen hat sich die Redensart nicht ergeben. Vielmehr sind es alte Bräuche und Praktiken des Schießsports, die sie hervorgebracht hat. Seit dem Mittelalter und bis in unsere Zeit veranstalten Schützenvereine und Gilden Schießwettbewerbe in deren Mittelpunkt das Schießen mit Pfeil und Bogen, mit Armbrüsten oder mit Gewehren auf eine Schießscheibe steht. In deren Zentrum steht heute meistens eine 12, in früherer Zeit aber wurde die Scheibe in der Mitte mit einem Holznagel befestigt. Den Kopf dieses Nagels galt es zu treffen.



Das Sprichwort des Monats November 2023:

„Einen Zahn zulegen“

Bei diesem Sprichwort, das übersetzt heißt: „Beeil Dich, mach mal schneller!“ müssen wir unser Haupt mit Asche bestreuen und zugeben, dass die bisher im Museum gegebene Erklärung seiner Herkunft nicht hieb- und stichfest ist. Immer haben wir erklärt, dass der hungrige Bauer bei seiner Rückkehr von der Feldarbeit seiner Frau zurief: „Leg mal einen Zahn zu.“ Worauf Sie den am Kesselhaken hängenden Suppentopf mehrere Zähne nach unten über das Feuer hängte, damit die Suppe schneller heiß würde. Eine schöne und logische Erklärung, die aber leider fasch ist.

Die Redewendung stammt aus dem 19. Jahrhundert, als überall Fabriken entstanden und Lokomotiven fuhren. Für beide waren Zahnräder sehr wichtig und die Menschen hatten die Vorstellung, dass das Arbeitstempo von Maschinen durch Zulegen eines Zahnes erhöht werden konnte. Eine große Rolle spielte der Hebel für den Dampfdruck in den Lokomotiven. Er rastete in einen Halbzahnkranz im Boden ein. Ein Zahn führte zu mehr Dampf und damit zu mehr Tempo. Der Befehl „Leg mal einen Zahn zu!“ war also auf dem Führerstand von Lokomotiven und wahrscheinlich auch beim Betrieb anderer Maschinen gebräuchlich.




Das Sprichwort des Monats Oktober 2023:

„Hand und Fuß haben“

Alles , was wir auf dieser homepage verkünden, sollte Hand und Fuß haben, d.h. alles sollte stimmen und vollständig in Ordnung sein. Auch diese Redensart geht auf eine altdeutsche Rechtsformel zurück, in der allerdings nur die rechte Hand und der linke Fuß gemeint waren. Ein Ritter war nach damaligen Verständnis nur kriegstüchtig, wenn er noch den rechten Fuß und die linke Hand besaß. Mit der rechten Hand führte er das Schwert und der Fuß, mit dem er in den Steigbügel trat, um sein Pferd zu besteigen, war der linke. Es war daher eine äußerst schwere Strafe wenn ein Missetäter dazu verurteilt wurde, dass ihm eine oder sogar beide Gliedmaßen abgeschlagen werden sollten, denn damit verlor er seine Mannhaftigkeit und seine Kriegstüchtigkeit.