An der südlichen Seite der Diele befinden sich zwei kleinere Räume, die früher als Pferdeställe genutzt wurden. Hier hat das Museum zwei Stuben eingerichtet, auf die beide der Begriff der „Guten Stube“ zutreffen dürfte. Dieser Begriff deutet schon darauf hin, dass ein solcher Raum sich von allen anderen Räumen des Gebäudes unterschied. Das Wort Stube stammt vom althochdeutschen Wort „stuba“, das wiederum mit dem englischen Begriff „stove“ (= Ofen) verwandt ist. Die Stube war häufig der einzige beheizbare Raum in einem Haus.
In einem traditionellen Bauernhaus diente die „Gute Stube“ hauptsächlich der Repräsentation, hier empfing man seine Besucher und feierte die Familienfeste. Hier wurden wertvolle Besitztümer (z.B. Dokumente oder Bücher) aufbewahrt. Und da der Raum beheizbar war, konnte man hier auch Kranke zeitweise unterbringen. Wegen seines bürgerlich-kostbaren Mobiliars, Geschirrs und anderer wertvoller Einrichtungsgegenstände war die „Gute Stube“ vom täglichen Gebrauch ausgeschlossen, war verschlossen und für Kinder ein absolut verbotenes Terrain.
Die erste unserer beiden „Guten Stuben“ enthält neben dem gedeckten Kaffeetisch und anderem Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert einen für diese Zeit typischen gusseisernen Ofen der „Carlshütte“ Rendsburg.
Die zweite „Gute Stube“ ist durch Mobiliar geprägt, dass aus dem ehemaligen Hoisdorfer Kinderheim „Gottesgabe“ stammt und mit seiner für unsere Gegend unüblichen Bauernmalerei darauf hinweist, dass das Heim von Ordensschwestern aus dem Harz betrieben wurde. Ausdrucksvolle Bilder aus unserer ländlich-bäuerlichen Umgebung des Großhansdorfer Malers Hermann Mende ergänzen diesen Ausstellungsteil.