Haus und Hof
Eine im Zentrum des alten Dorfes Hoisdorf gelegene, bäuerliche Hofanlage ist der passende Ort für das 1971 gegründete „Stormarnsche Dorfmuseum“.
Herzstück des Museums ist das reetgedeckte Bauernhaus, dessen bewegte Baugeschichte sich gut an der heutigen Architektur ablesen lässt. 1756 hatte der Schmied Martin Friedrich Duwejer diese Kätnerstelle erworben, um hier eine Dorfschmiede zu betreiben. Der Name Duwejer ist hugenottischen Ursprungs und ist das eingedeutschte Wort des ursprünglichen Namens Duvier. Diesen Namen nahm die Familie später wieder an. Duwejer errichtete auf dem Grundstück ein Gebäude nach dem Muster der damals überall in der norddeutschen Tiefebene zu findenden niederdeutschen Fachhallenhäusern. Ein Bauernhaustyp, der unter seinem Dach Wohnung, Stall und Erntelager vereint. Der Begriff Halle ergibt sich aus der großen Diele, die noch heute mit ihrem altdeutschen Herd das Zentrum des Museums bildet. Die große Dielentür und die über den Zweiständer – Reihen liegenden schweren Balken sind ein einprägsames Zeugnis der alten Baukultur, die auf beeindruckende Weise auf die Notwendigkeiten der bäuerlichen Arbeit ausgerichtet war.
Neben den Aufgaben der Dorfschmiede bekamen landwirtschaftliche Tätigkeiten für die Familie Duvier eine immer größer werdende Bedeutung. Das Stammhaus reichte nicht mehr aus und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dem Haus ein Anbau für Stallungen, Milchkammer und Werkstatt angefügt. Hier befindet sich heute der Großraum des Museums und in der ehemaligen Milchkammer hat das Museumsbüro seinen Platz gefunden.
Der 2. Weltkrieg hatte für die Familie des Bauern Duvier gravierende Folgen, die Landwirtschaft wurde aufgegeben, das Gebäude verfiel. 1978 übernahm die Gemeinde Hoisdorf die Hofanlage, um einen angemessenen Platz für die Sammlungen des 1971 gegründeten Museums zu schaffen. Das Gebäude und das dazugehörige Gelände wurden gründlich renoviert. Für die musealen Fahrzeuge und Landmaschinen sowie für eine Backstube und ein Museumsdepot wurde später eine Remise errichtet.
Die Gemeinde Hoisdorf hat mit dem reetgedeckten Bauernhaus, der Remise, dem Platz für den früheren Misthaufen, dem alten Brunnen und den beiden Gärten einen bestens geeigneten Ort für ihr Museum geschaffen, dessen Aufgabe es ist, die geschichtlichen Entwicklungen stormarnscher Dörfer darzustellen und die bedeutsamen Änderungen aufzuzeigen, denen die alte, dörflich-ländliche Kultur im Laufe der Zeit unterworfen war.
Barrierefreiheit:
Wir freuen uns über den Besuch von Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung und tun alles, wenn erforderlich, um sie zu unterstützen. Allerdings müssen wir darauf hinweisen, dass wegen der baulichen Gegebenheiten des alten Bauernhauses mit mehreren Treppen und Stufen, körperlich Behinderte Schwierigkeiten haben könnten, alle Abteilungen aufzusuchen. Ohne Probleme können das Erdgeschoss, die Diele, die Hermann Claudius-Stube und die Kätnerstuben besucht werden.