Durch eine zweiflügelige Tür am östlichen Ende der Diele gelangt man in den früheren Wohnbereich des Bauernhauses. Hier hat das Museum die Hermann – Claudius – Stube eingerichtet. Mit ihrer Raumaufteilung, der Treppe zum Obergeschoss, den roten Wänden und zahlreichen Einrichtungsgegenständen, Büsten und Bildern, erinnert sie stark an das Arbeitszimmer des Dichters in seinem Haus im benachbarten Grönwohld. Die umfangreiche Sammlung seiner Werke, darunter viele Originalausgaben, bildet den Schwerpunkt dieser für unser Museum bedeutenden Ausstellung.
Hermann Claudius (1878 – 1980) ist ein Urenkel des deutschen Dichters, Lyrikers und Journalisten Matthias Claudius (1740 – 1815). Er war dem „Stormarnsches Dorfmuseum“ eng verbunden. Aus seinem nahe Hoisdorf gelegenem Wohnort, Grönwohld, hat er die Gründung und Entwicklung des Museums mit großem Interesse verfolgt und sich mit Lesungen aus seinen Werken und mit Gesprächen aktiv an der Museumsarbeit beteiligt. Auch der Festakt zu seinem 100jährigen Geburtstag am 19. Oktober 1978 fand in den Räumen des Museums statt. Aus dieser Verbindung ergab sich nach seinem Tod der Wunsch seiner Witwe und seiner Freunde, im Hoisdorfer Museum einen Erinnerungsort für Hermann Claudius zu schaffen.
Hermann Claudius war von 1900 bis 1934 als Volksschullehrer in Hamburg tätig. Unterbrochen wurde diese Arbeit von 1916 bis 1918 durch seinen Einsatz als Soldat im 1. Weltkrieg. Nach einem Motorradunfall wurde er 1934 frühpensioniert und war von da an als freier Schriftsteller tätig. Sein Werk umfasst Erzählungen, Romane, Gedichte und Hörspiele, vieles davon in plattdeutscher Sprache. Einige seiner Gedichte wurden vertont.
In unserer Hermann-Claudius-Stube wird mit einer umfangreiche Sammlung seiner Werke und mit der Einrichtung seines Arbeitszimmers an ihn erinnert.
Zur Webseite hermann-claudius.de geht es hier. Eine Arbeit von Marianne Lentz zu Hermann Claudius‘ Leben und Werk und eine kritische Bewertung finden Sie hier,
Den Vortrag von Herrn Dr. Katthage am 146. Geburtstag von Hermann Claudius, anläßlich der Vorstellung der neuen zweibändigen Werkausgabe, finden Sie hier.